Digitale Notenfindung

Ein immer wiederkehrendes Thema für ein LMS ist die digitale Notenfindung. Hierbei kann ich zwei Ansätze beobachten:

  1. eine Gruppe überlässt zu 100% die Notenfindung – vorausgesetzt alles wird digital abgewickelt (meist nachträglich digital eingetragen)-einer Software (Excel, lms.at,..). Natürlich werden dabei selbst Prozentsätze definiert, letztendlich entscheidet aber eine Formel über den Erfolg. Meine Kritik daran: dadurch werden alle mündlichen Leistungen-und die LBVO fordert diese zu Recht als Hauptkriterium der Notengebung-zumeist ausgeklammert und zur Notenrechtfertigung dienen fast ausschließlich schriftliche Überprüfungen (Tests, Multiple-Choice-Übungen usw.). Und oft höre ich: „…ist sich leider um 0,2% nicht ausgegangen…“. Hier fehlt mir besonders die Gesamtentscheidung der Lehrenden, und dazu gehören nicht nur faktische Ergebnisse.
  2. eine weitere Gruppe sitzt unermüdlich vor selbstentwickelten Notizzetteln pro Klasse, wo alles dokumentiert wird. Dabei entwickeln LehrerInnen erstaunlich kreative Kompetenzen, möglichst viele Informationen auf möglichst geringer Fläche-schön eingerahmt- unterzubringen…Immerhin die Notenfindung überlässt man in diesem Falle der eigenen (mathematischen-pädagogischen) Kompetenz. Für den Schüler bedeutet das aber den steten Gang zu den Lehrenden, wenn man Einsicht in die Aufzeichnungen und Notenauskunft haben möchte (und diese selten bekommt…aus den erstaunlichsten Gründen..).

Was macht sharelms jetzt anders?

sharelms hat einen Mittelweg gewählt und ein Assessement-Modul entwickelt, wo LehrerInnen mündliche und schriftliche Leistungsarten selbst definieren (natürlich werden schriftliche Übungen, Tests,.. auch mit angezeigt) und entscheiden, ob mit Notenskala oder als Mitarbeit gewertet wird.  Es ist leicht, Mitarbeit eintragen (grüner Daumen rauf/roter Daumen runter) und alles als PDF und XLS exportieren/auszudrucken. Und SchülerInnen sehen ihre eigenen Bewertungen (Einzelergebnisse und Gesamtnote pro Kurs) jederzeit online im persönlichen Assessmentcenter.

Damit ist sichergestellt, dass die Aufzeichnungen transparent sind, jederzeit eingesehen werden können und Lehrende daraus permanent Beurteilungen – unter Zusammenführung mit schriftlichen Ergebnissen-ableiten können. Insgesamt sollten meiner Meinung nach alle schriftlichen Leistungen zurückgedrängt werden und mündliche Mitwirkung am Unterrichtsgeschehen (in Form von in ganzen Sätzen formulierten Diskussionsbeiträgen ua.) die Regel werden.

Zumeist sehe ich aber das Gegenteil (besonders in der Sekundarstufe): eine schriftliche Leistung (zB. Test) pro Semester ist ausschlaggebend (in der Computersprache übersetzt bedeutet das für die SchülerInnen: Copy und Paste von Lehrstoff (Bulemielernen)) und für die Lehrenden auch bequem, derart zu benoten, weil man sich die permanenten Aufzeichnungen der mündlichen Leistungen erspart. Und wenn die Testnote aus SchülerInnensicht passt, stellen sie tunlichst die Mitwirkung am Unterricht ein, damit man nichts falsches sagt und es bei der Testnote bleibt)…

Ein LMS muss hier didaktisch vorgeben und schriftliche Wissensüberprüfung zur Selbstevaluierung zulassen aber zur Notenfindung einschränken.

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